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Der erste Schnee

Ring 3: Nichts geht (fährt) mehr

Ring 3: Nichts geht (fährt) mehr

Der Herbst in Oslo kam recht abrupt. Während bis um den 20. September noch sommerliche Temperaturen (um die 20 °C) herrschten, ging es danach recht schnell bergab. Innerhalb weniger Tage sank die Temperatur um ca. 10 Grad. Für viele Norweger war das offensichtlich das Startsignal, die Garderobe von Sommer auf Winter umzustellen. Fortan sah man viele Leute bereits mit dicken Jacken oder Mänteln, Mützen und sogar Handschuhen herumlaufen — dabei hatten wir doch noch 10 Grad plus!

Der erste Frost ließ dann auch nicht lange auf sich warten, und der erste Schnee überraschte alle, uns eingeschlossen. Es war am 19. Oktober, und wir waren gerade auf einer Party, als es zu schneien begann. Als wir früh morgens mit dem Tandem zurück nach Hause fahren wollten, mussten wir uns durch ca. 10 Zentimeter Neuschnee kämpfen, und es schneite munter weiter.

Reifenwechsel unterwegs

Reifenwechsel unterwegs

Hatte sich Wochen zuvor das oslofolk klamottentechnisch schon auf Winter eingestellt — bei den Autos hatten sie es damit nicht so eilig, die meisten Fahrzeuge waren noch sommerbereift. In Bremen (oder generell in der norddeutschen Tiefebene) wäre das ja nicht so tragisch, aber hier gibt es eben doch viele Steigungen im Stadtgebiet, und das führte dazu, dass die Autos nicht mehr vorankamen. Da waren wir mit unserem Tandem tatsächlich besser dran!

Auch der Winterdienst schien von der Wetterlage total überrascht worden zu sein, die Straßen wurden erst im Laufe des nächsten Tages geräumt. Zeitungsberichten zufolge ist das aber der Normalzustand in Oslo — der erste Wintereinbruch schafft stets ein Chaos auf den Straßen — ein Trost für uns winterunerfahrenen Bremer, denn in Bremen ist es ja nicht anders.

Der Tag danach hinter unserem Haus

Der Tag danach hinter unserem Haus

Nun haben wir den 17. Dezember, und der „Herbst” ist fast vorbei. In der Tat fiel der Herbst auch für norwegische Verhältnisse sehr kurz aus. Es ist ungewöhnlich kalt und trocken. Ich (A.) muss sagen, mir fehlt das Bremer Schmuddelwetter schon ein wenig! Ich kann mich an den letzten Regen schon gar nicht mehr erinnern! Neulich haben wir einen Film gesehen, in dem es so richtig wie aus Eimern geschüttet hat — aber so was gibt's wohl nur im Film ;-)

Vielleicht klappt's ja Weihnachten mit dem Regen (tut mir jetzt leid für die wo sich in Bremen „Weiße Weihnachten” wünschen) ...