ZBiO

Strohwitwer

Nun, von meiner Seite wird es für die meisten von euch nicht viel Neues zu berichten geben — schließlich habe ich meine Strohwitwerzeit in Bremen verbracht und den einen oder anderen von euch getroffen. Mir blieben nach Tanias Umzug noch rund fünf Wochen zu arbeiten, bis ich mich wieder auf die Socken nach Oslo machen konnte. Der Tagesablauf sah ungefähr folgendermaßen aus: Tagsüber arbeiten, danach 1-2 Stunden chatten mit Tania (Flatrate sei Dank), Wohnungsanzeigen aus Oslo durchsehen und dann irgendwie noch was einpacken.

Anfangs waren es so 40 bis 50 Wohnungsanzeigen am Tag, die ich durchzusehen hatte, bis man dann mit wachsender Erfahrung die Suche ein wenig einschränken konnte. Das Zimmer im Studentenwohnheim konnten wir nur bis zum 15. August behalten, bis dahin sollte also etwas gefunden werden. Das Internet hat uns auch hier stark geholfen. Ich habe also die Online-Anzeigen durchgesehen und Tania die in die engere Wahl kommenden übermittelt, damit sie dann ggf. die Besichtigungstermine wahrnehmen konnte.

Im Juli hatten wir unsere Wohnung sicher; damit fiel uns schon ein kleiner Stein vom Herzen — das Campen blieb uns also erspart!

Mitte Juli war für mich noch einmal ein hektischer Zeitraum — ich wollte noch ein kleines Programm fertig stellen, das es uns ermöglicht, während unserer Abwesenheit den heimischen PC online zu lassen, damit er noch kräftig saugen möge. Schließlich haben wir die Flatrate bezahlt!! Problem dabei war, dass mir nicht mehr ausreichend Zeit blieb, um mein Programm zu testen, aber letztendlich hat der ArnoSoft RemoteGetIPSendIPShutDownRestartWindowsManager 0.1 gut funktioniert.

Reisender zwischen den Welten

1 Euro, 1 Bier ... davon träumen wir!

1 Euro, 1 Bier ... davon träumen wir!

Am 19. Juli war es dann soweit — der letzte Arbeitstag in meiner Firma lag hinter mir und ich machte mich wieder auf den Weg nach Oslo.

Elf Tage später war ich wieder zurück — ich hatte noch etwas beim Arbeitsamt zu erledigen, und das ging nur persönlich. Anschließend habe ich das ausgesprochen gute Wetter zu einer ausgiebigen Radtour genutzt. Die zufällig am Wegesrand liegenden Biergärten habe ich dabei auch frequentiert — schließlich musste ich mir das Verhalten von „Norwegern im Ausland” angewöhnen, was mir angesichts der niedrigen Bierpreise auch nicht sonderlich schwer fiel.

Am 5. August machte ich mich abermals mit einem vollgepackten Auto auf den Weg nach Oslo. Lange hielt ich mich dort nicht auf, denn am 8. August machten Tania und ich uns per Flugzeug auf den Weg nach Nederhorst den Berg (na gut — der Flieger landete in Schiphol ...), um auf Annemieks und Martins Hochzeit dabei zu sein. So eine Party ließen wir uns natürlich nicht entgehen, schließlich gab es dort Trinken für umsonst — da hatten wir die Kosten für die Flugtickets (fast) raus! Nach der Hochzeitsfeier mussten wir gleich mit der ersten Maschine wieder zurück nach Oslo, weil Tania mittags an der Uni sein musste, um mit ihrer Professorin Richtung Göteborg abzudampfen. Dort sollte sie auf einer kleinen Forschungsfahrt auf einem schwedischen Forschungsschiff teilnehmen.

Somit war ich dann Strohwitwer in Oslo. Außerdem fiel der Umzug vom Studentenwohnheim in unsere neue Wohnung in meinen Verantwortungsbereich. Na ja, viel Arbeit war das nicht — zwei PKW-Ladungen voll und die Sache war erledigt.

Während meine Gattin die Zeit auf dem Sonnendeck des Forschungsschiffes verbrachte (oder so), habe ich mit Pinsel und Rolle und Farbe unsere neue Wohnung renoviert. Das war nötig — eine Wand unseres Wohnzimmers war doch glatt in dunkelkackbraun gestrichen, der Rest im freundlichen Eigelb. Dabei war es in Oslo inzwischen so warm, dass die Farbe bereits an Pinsel und Rolle trocknete. Und dann nur Wasser zum trinken (ist in der Miete mit drin).

Und weil ich sonst ja nichts zu tun hatte, bin ich am 20. August wieder zurück nach Bremen gefahren. Irgendwann sollte ja der große Umzug stattfinden, und dafür mussten noch ein paar Schachteln gepackt werden. Ja, und außerdem war am 24. August bei Martin und Anne noch Party, wegen Hochzeit und Haus und so, und billiges Bier gab's da ja auch.

Flaches Land: Die Wümme im Blockland

Flaches Land: Die Wümme im Blockland

Und dann war da noch etwas zu erledigen, das unseren Wegzug aus Bremen quasi manifestierte: Ich musste zum T-Punkt und Telefon und (vor allem) DSL kündigen ... zu diesem Zeitpunkt wird es wohl auch dem letzten Zweifler klar geworden sein: Die hau'n wirklich ab!

Und wo ich gerade in der Stadt war ... ein schönes Jever und ein noch schöneres Kräusen habe ich mir auch gegönnt — das ist ja soo billig!

Dank der tatkräftigen Mitarbeit meiner Eltern, die nun wirklich jedes unserer 473 Biergläser und 1044 Bücher kennen, konnte ich am 26. August meiner Gattin melden: „Ist jetzt alles eingepackt. Bis auf die PCs im Büro, natürlich — die werden ja noch benötigt, wir haben schließlich noch zwei Tage DSL.”

Am 28. August haben wir unseren ganzen Krempel auf einen tollen (dazu später mehr ...) Miet-LKW von Hertz verladen, mit dem sich am nächsten Tag Tanias Vater und meine Eltern auf den Weg nach Oslo machten. Jo, ich bin dann ein paar Stunden später hinterher.