ZBiO

Archiv 2006

 

Oslo, 17. Dezember 2006

Gott sei dank — das Herumdrücken auf unbequemen Stühlen beim abendlichen Fernsehen hat endlich ein Ende: Unsere Sofas wurden geliefert!

Damit verfügen wir jetzt auch über ein komfortables Gästebett, das mit 1,50 m Breite die Abmessungen unseres eigenen Bettes übertrifft — für unsere Gäste nur das Beste, sozusagen.

Die letzten größeren Renovierungsarbeiten sind nun auch abgeschlossen. Teile der Kellertreppe mussten noch gestrichen und das Esszimmer eingerichtet werden. Letzteres sah immer noch aus wie eine Rumpelkammer, vollgepackt mit allerlei Kartons und Dingen, die seit dem Umzug noch keinen richtigen Platz gefunden hatten.

„Aliens-”julebord 2006

„Aliens-”julebord 2006

Weihnachten wirft seine langen Schatten voraus. Bereits vor drei Wochen hatten wir unser fast schon traditionelles julebord, das wir zusammen mit „Einwanderern” aus Dänemark, Deutschland, Frankreich und der Türkei sowie einem Norweger feierten. Auf den Tisch kamen traditionelle norwegische Weihnachtsgerichte wie lutefisk, pinnekjøtt und ribbe sowie reichlich Bier und Aquavit.

Tania hatte vergangene Woche Gelegenheit, sich in Erinnerung zu rufen, wie sich Weihnachten „auf Deutsch” anfühlt, denn sie war für drei Tage in Wiesbaden, wo sie an einem Kurs in Rasterelektronenmikroskopie teilnahm. Natürlich hat sie auch einen Abstecher zum örtlichen Weihnachtsmarkt unternommen.

Dass Weihnachten nicht mehr weit ist, zeigte auch die Summe, die ich gestern beim Einkauf von Weihnachtsbier und -aquavit zu zahlen hatte. Rund 175,- Euro musste ich dafür berappen — da ist es gut, dass das Dezembergehalt etwas höher als in den übrigen Monaten ausfällt.

Tarnold


Stavanger, 20. November 2006

Dass das Benutzen der T-bane in Oslo mitunter recht abenteuerlich sein kann, darüber haben wir an dieser Stelle schon mehrfach berichtet. In der letzten Woche musste nun wegen akuten Waggonmangels eine Linie komplett geschlossen werden.

Das Unheil kündigte sich schon in den vergangenen zwei bis drei Wochen an: Die T-bane-Züge, die den Fahrgästen angeboten werden konnten, wurden immer kürzer. Dieser Umstand führte zu einer sehr hohen Packungsdichte der Passagiere während der Hauptverkehrszeiten. Schuld daran haben zum einen der veraltete Fahrzeugpark — viele der Waggons sind ja schon seit rund vierzig Jahren auf Achse und damit recht reparaturanfällig — und zum anderen die Weigerung der Angestellten in den Werkstätten, Überstunden zu machen. Damit wollen sie gegen die geplante Umstruktierung in ihrem Betrieb protestieren, die dazu führt, Dienstleistungen der Werkstatt in Zukunft auf dem freien Markt auszuschreiben. Und da das mehr oder weniger rollende Material der Osloer T-bane eigentlich ja schon zum alten Eisen gehört, bewirkten diese Maßnahmen sehr schnell eine Reduzierung der Waggons um rund ein Drittel: Während zum normalen Betrieb der T-bane rund 160 Waggons benötigt werden, standen vergangene Woche nur ca. 100 Wagen zur Verfügung. Daraufhin wurde kurzerhand der Betrieb auf der Linie 3 komplett eingestellt.

Gute Nachrichten gibt es auf einem anderen Gebiet des ÖPNV, nämlich der Eisenbahn. Das norwegische Parlament hat vergangene Woche beschlossen, mit der Planung für einen Hochgeschwindigkeitszugring in Südnorwegen zu beginnen. Dabei sollen die Metropolen Oslo, Bergen, Haugesund, Stavanger und Kristiansand miteinander verbunden werden. Kosten für ein derartiges Projekt: rund 100 bis 150 Milliarden Kronen — ca. 12 bis 18 Mrd. Euro. Das Fahrgastpotential ist auf jeden Fall vorhanden: Schon heute werden beispielsweise zwischen Oslo und Bergen genauso viele Passagiere per Flugzeug befördert wie zwischen Paris und London; täglich gibt es 36 Flugverbindungen zwischen Bergen und Stavanger. Sollte dieser Eisenbahnring eines Tages Wirklichkeit werden, könnten darüber ca. drei Viertel der Bevölkerung Norwegens erreicht werden. Gleichzeitig wäre ein Großteil des Flugverkehrs über Südnorwegen überflüssig.

Vorfreude auf ein Hoegaarden und ein Guinness im Cardinal

Vorfreude auf ein Hoegaarden und ein Guinness im Cardinal

An diesem Flugverkehr haben wir ja auch einen kleinen Anteil — an diesem Wochenende habe ich mich mal wieder auf den Weg nach Stavanger gemacht, und erst am Dienstag geht es wieder zurück. Schon fast obligatorisch bei einem Besuch in der Ölhauptstadt: Ein Besuch in der Kneipe „Cardinal”, die unlängst von Norøl zu Norwegens bestem Pub ernannt wurde. Kein Wunder, die Bierkarte verzeichnet allein 16 Biere vom Fass und mehr als 100 aus der Flasche — ein Paradies für Biertrinker also.

Tarnold


Oslo, 9. November 2006

Ach, wie schön kann doch Fußball sein!

Den letzten Spieltag (Nürnberg-Werder 1:2, Bayern-Hannover 0:1) hat Spiegel online in einem Artikel passend zusammengefasst — hier nur zwei Zitate:

„Wie schlimm es in dieser Saison um den VfL Bochum steht, sieht man schon daran, dass er sogar sein Heimspiel gegen den FC Bayern München verloren hat. Das ist zu diesem Zeitpunkt der Bundesliga-Saison sonst niemandem passiert.”

„Uli Hoeneß sagte vor dem Spiel, man habe "alberne drei Punkte Rückstand" auf Werder. Nun liegt man halt alberne sechs Punkte zurück. Dafür hat man einen klaren Punkt Vorsprung vor Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg. Das ist doch was.”

Tarnold


Oslo, 5. November 2006

Wie die Zeit vergeht — kaum ist der Sommer vorbei, schon kommt der erste Schnee, und das beliebte juleøl steht auch schon wieder in den Läden!

Letzten Dienstag fing es an: Zunächst fiel nur harmloser Regen, später wurde daraus Schneeregen. Als ich abends nach Hause radelte, kam ich die steileren Hügel schon nicht mehr hinauf, weil mein Hinterrad durchdrehte. Über Nacht fielen die Temperaturen dann unter null Grad, so dass alles mit einer netten Eisschicht überzogen war — an Radfahren war da natürlich nicht mehr zu denken! Seit gestern haben wir aber wieder Tauwetter, da kann es morgen wieder losgehen!

Am Freitag waren wir zusammen mit unseren Freunden Anne, Frode und Oliver auf dem juleølfestival, um die diesjährigen Weihnachtsbiere zu probieren. Zu Weihnachten legen sich die norwegischen Brauereien so richtig ins Zeug und bringen zum Teil mehrere Weihnachtsbiere auf den Markt. Dabei handelt es sich traditionell um untergäriges Bier mit einem deutlichen Malzgeschmack und einem Alkoholgehalt von ca. 6,5 %. Insgesamt 16 verschiedene Biere norwegischer Brauereien und vier Importbiere standen auf dem Festival zur Auswahl — keine leichte Aufgabe, sich durch das Angebot zu arbeiten, zumal das stärkste Bier des Abends satte 14 % Alkohol enthielt. Da ist es schon von Vorteil, dass das Bier in 0,15-l-Gläsern ausgeschenkt wird ... Das beste Weihnachtsbier 2006 ist übrigens das Fredrikstad Juleøl. Zu diesem Ergebnis kam eine fünfköpfige Jury, die die Weihnachtsbiere in einem Blindtest probierte und bewertete.

Aufsehen erregt momentan eine Ausstellung des Naturhistorischen Museums in Oslo. Unter dem Titel Mot naturens orden? (Wider die Ordnung der Natur?) werden Beispiele von Homesexualität im Tierreich gezeigt (auch Spiegel online berichtete darüber). Das war offenbar zu viel für einen Pastor aus der Pfingstgemeinde Oslokirken. Er meinte doch allen Ernstes, dass es sich bei der Ausstellung um Verschwendung von Steuergeldern handele; man solle das Geld doch besser dafür verwenden, den Tieren dabei zu helfen, diese Perversion loszuwerden. Das qualifizierte ihn prompt für den Preis Kristendummen 2006 (etwa: Der Christendumme 2006), der alljährlich von der Norwegischen Heidengesellschaft ausgelobt wird.

Tarnold


Oslo, 15. Oktober 2006

Albinoelch und Sitzpinkler — das waren die Norwegen-Schlagzeilen der letzten Wochen bei Spiegel online — zugegebenerweise amüsante Nachrichten. Wir widmen uns heute einem ernsterem Thema: Dem norwegischen Staatshaushalt für das kommende Jahr.

„Haushaltsüberschuss” — dieses Wort wird vermutlich bald aus dem Duden verschwinden, weil es in der deutschen Sprache so selten benutzt wird. Einem leerekassengebeutelten Deutschen und speziell Bremer muss die Präsentation des norwegischen Haushaltsplanes vorgekommen sein wie ein Märchen aus dem Schlaraffenland: Einnahmen von rund 1000 Milliarden Kronen stehen Ausgaben von ca. 700 Milliarden Kronen gegenüber. Mit anderen Worten: 300 Milliarden Kronen, also rund 30 Prozent der Einnahmen, gehen auf die „hohe Kante”, soll heißen: in den oljefond. Dieser Fond soll ja die in Zukunft steigenden Ausgaben für Renten usw. mitfinanzieren und somit dazu beitragen, dass auch nachfolgende Generationen noch etwas vom heutigen Reichtum des Landes haben, der aus den Öl- und Gasvorkommen entstanden ist.

Das Guthaben im Ölfond (oder wie er heute genannt wird: statens pensjonsfond — utland) wird 2007 auf die Höhe von rund 2200 Milliarden Kronen steigen und wird damit zehnmal so hoch sein wie 1999. Der statistische Anteil eines jeden Norwegers beträgt dann rund 480.000 Kronen.

Dank des (immer noch) hohen Ölpreises und einer boomenden Wirtschaft mit annähernd Vollbeschäftigung lässt es sich halt gut wirtschaften.

Ähnlich wie die momentan auf Rosen gebettete norwegische Finanzministerin dürfen sich bei uns zukünftige Besucher fühlen, denn gestern haben wir uns ein Schlafsofa bestellt, sozusagen eine klassische Schlaf-/Sitzgarnitur mit versenkbaren Rückenpolstern und einzeln aufgehängten und kreuzweise verspannten Federmuffen — hüftfreundlich in der Seit- und Bauchlage ... In ca. vier Wochen wird die Ware geliefert; wir verfügen dann zum einen über eine bequeme Sitzgelegenheit und zum anderen über ein Gästebett.

Tarnold


Oslo, 30. September 2006

Das war wieder 'ne Woche! Erst eröffnet Lidl vollkommen unerwartet die erste Filiale in Oslo, und dann noch so'n Knaller: Ryanair fliegt ab Frühjahr 2007 von Oslo nach Bremen!

Oslos erster Lidl

Oslos erster Lidl

Zugegeben: Lidl hat schon vor rund zwei Wochen seinen ersten Laden hier aufgemacht, aber wir waren so baff, dass wir erst jetzt darüber schreiben können. Knapp zwei Jahre nach der Eröffnung der ersten Filiale in Norwegen hat es nun also endlich geklappt, in der Hauptstadt Fuß zu fassen. Dabei musste Lidl seine übliche Strategie umstellen: Der Laden in Oslo ist kleiner als ein „Standard-Lidl”, es gibt keinen großen Parkplatz drum herum, und Lidl ist nicht Eigentümer, sondern nur Mieter. Aber was soll's — dafür liegt der Laden in Grønland, einem Stadtviertel mit hohem Einwandereranteil, was sicher zum Erfolg des Ganzen beitragen wird.

Nur um dem Eindruck entgegenzuwirken, wir liefen nun ständig zu Lidl: Es gibt nicht wirklich viel, was wir regelmäßig dort kaufen — es sind dies Schwarzbrot, saure Gurken, Salami und gelegentlich Bratwürste — Dinge, die es sonst gar nicht oder nur zu sehr hohen Preisen gibt. Kann mich nicht erinnern, jemals in Deutschland bei Lidl gewesen zu sein.

„full house”: Bei Lidl zwei Tage nach der Eröffnung

„full house”: Bei Lidl zwei Tage nach der Eröffnung

Und dann Ryanair — das war ja wirklich ein gelungener Coup! Ab April 2007 bedient Ryanair die Strecke Oslo-Bremen. Leider wird nicht Oslos Hauptflughafen, Gardermoen, angeflogen, sondern Oslo-Torp, der in der Nähe der Stadt Sandefjord liegt, ca. 110 km von Oslo entfernt. Egal, wir haben für Pfingsten 2007 gleich mal einen Flug gebucht, das müssen wir doch einmal ausprobieren!

Reden wir zur Abwechslung doch mal wieder übers Wetter: Nach dem heißesten Juli und dem nassesten August hatten wir in Südnorwegen nun den wärmsten September seit 1867. In Oslo betrug die mittlere Temperatur 15,1 °C — ganze 4,3 Grad über dem langjährigen Mittel. Laut Aftenposten herrschten somit Pariser Verhältnisse in Norwegens Hauptstadt; auf dem Pariser Flughafen Beauvais beträgt die Durchschnittstemperatur im September 14,9 Grad. T-Shirt-Wetter bis Ende September also, nur einige winterlich gekleidete Osloer haben's nicht mitbekommen ...

Ansonsten laufen die Renovierungsarbeiten im Haus weiter auf Hochtouren. Es riecht wieder schön nach Farbe — der Flur ist jetzt dran, das einzige Zimmer, das sich bis Anfang letzter Woche noch im „Originalzustand” befand. Aber damit ist nun Schluss — die dunkelrote Farbe verschwindet langsam von den Leisten, und bald schon wird auch das Orange auf den Wänden einem freundlichen Weiß weichen müssen.

Tarnold


Oslo, 10. September 2006

Untrügliche Zeichen: Die ersten Radfahrer sind morgens bereits mit Handschuhen unterwegs, viele Fußgänger haben ihre Winterstiefel hervorgekramt. Letzte Woche sah ich eine Radfahrerin, die ihr Gesicht mit einem dicken Schal vor der beißenden Kälte zu schützen versuchte — wir haben Herbst!

Frisches Pils auf der Terrasse des Ekebergrestaurants

Frisches Pils auf der Terrasse des Ekebergrestaurants

Dabei ist es selbst bei uns im Norden nicht wirklich kalt: Die morgendlichen Temperaturen liegen um die zehn Grad, plus, wohlgemerkt. Und nachmittags kommen schon noch zwanzig Grad zusammen, zumindest in Oslo — in Stavanger ist es da ein bisschen frischer.

War der Juli in Südnorwegen rekordheiß und -trocken, so zeigte sich der August von einer ganz anderen Seite: Es war im Østland der nasseste August seit 43 Jahren. Das hatte auch Auswirkungen auf den Fortgang der Arbeiten an unserem Terrassenzaun, der erst gegen Ende August seinen Anstrich bekam. Aber nun ist dort auch alles erledigt.

Frisches Pils im Olympen, der alten Spelunke

Frisches Pils im Olympen, der alten Spelunke

Vor zwei Wochen hat Kumpel Salz seine Drohung wahr gemacht, einfach mal einen Billigflieger von Hamburg nach Oslo zu nehmen, um uns über ein verlängertes Wochenende zu besuchen. Da Salz mit den lokalen Sehenswürdigkeiten aufgrund mehrerer Oslobesuche bereits vertraut ist, zeigten wir ihm einige der klassischen Biertrinklokalitäten. Ein super Kontrastprogramm haben wir ihm am Sonnabend geboten, als wir zuerst im noblen Ekebergrestaurant und danach im Olympen, der alten Kaschemme, waren. Nebenbei bemerkt: Olympen macht im Oktober dicht und wird danach kräftig renoviert, um dann als „nettes Restaurant” wieder aufzuerstehen — schade eigentlich.

Eine Bemerkung wert ist sicherlich auch der Freitagabend, den wir zusammen mit Schalkefan „ein' könn' wir aber noch”-Oliver WDR-hörend bestritten — der Fußballabend, der ja für Werder nicht so glücklich endete, zog sich etwas in die Länge — er ging bis sechs Uhr morgens ...

neue T-bane-Station Sinsen

neue T-bane-Station Sinsen

Am 20. August war es endlich soweit: Der T-bane-Ring in Oslo wurde feierlich eröffnet. Insgesamt sechs Jahre sind seit dem ersten Spatenstich vergangen. Nachdem bereits 2003 die Stationen Storo und Nydalen eröffnet wurden, kam nun noch die Haltestelle Sinsen hinzu. Bedient wird der Ring durch die Linien 4 und 6, die im Linienverlauf einmal eine Runde über die Ringbahn drehen — Genaueres findet ihr auf einer Animation von Sporveien. Noch mehr Informationen zum T-bane-Ring zeigt ein Film der Osloer Verkehrsbehörde (auf norwegisch).

Tarnold


Stavanger, 19. August 2006

Viel ist nicht passiert seit unserem letzten Editorial, aber ein bisschen ist natürlich immer bei uns los.

Vor anderthalb Wochen hatte ich Geburtstag und befürchtete schon, dass es der erste Geburtstag meines Lebens sein würde, an dem mir niemand persönlich gratuliert. Aber abends schneite der Arnold überraschend bei mir rein (man jettet halt mal eben an die Westküste). So wurde es dann doch noch ein schöner Geburtstag — mit Essen beim Griechen und Bitter vom Fass im „Cardinal” (unserer Lieblingskneipe in Stavanger).

In Norwegen machen die viel mit Booten

In Norwegen machen die viel mit Booten

Letztes Wochenende flog ich dann auch mal wieder nach Oslo, und wir luden ein paar Freunde zu einem kleinen Umtrunk anlässlich meines Geburtstages ein. Außerdem kam unsere Exkommilitonin Anke mit ihrer Familie zu Besuch. Sie verbringen momentan ihren Urlaub in Schweden und dachten sich, dass sie ja die Gelegenheit nutzen und „mal eben” in Oslo vorbei kommen könnten. Gute Idee, fanden wir, denn wir haben Anke seit ca. zehn Jahren nicht mehr gesehen — und beim Leeren ihrer Palette schwedischen Bieres haben wir ihnen auch sehr gerne geholfen.

Blick von Ombo auf Ryfylke

Blick von Ombo auf Ryfylke

Highlight der letzten Woche war für mich ein Institutsausflug nach Ombo, einer Insel nordöstlich von Stavanger. Die Tour begann gegen Mittag und führte uns mit einem gecharterten Schnellboot zur Hütte unseres Institutsleiters auf Ombo, wo wir es uns bis zum Abend gemütlich machen sollten. Das Wetter war gut, so dass wir draußen sitzen konnten. Einige nutzten die hervorragenden Bademöglichkeiten, andere sonnten sich (und leerten die gekühlten Bierdosen ...), und ich wanderte mit einigen Kollegen auf den Solberg, von dem man einen guten Blick auf Ryfylke haben sollte. Nach unserer Rückkehr zur Hütte gab es reker (Tiefseegarnelen) bis zum Abwinken, ausreichend Kaltgetränke und Kaffee & Kuchen. Das war wirklich einer der angenehmsten Ausflüge meines Lebens, und eine Superstimmung.

Hmmmm, und da nicht nur ich das so empfand, wollten wir nach unserer Rückkehr nach Stavanger auch nicht gleich auseinander gehen. Also landete ich mit dem harten Kollegenkern noch im „Dickens”, wo es äußerst leckeres Guinness gibt. Nun, was soll ich sagen — immerhin tauchte ich pflichtbewusst am Freitagmorgen im Institut auf ... das haben durchaus nicht alle geschafft.

Hütte des Institutsleiters

Hütte des Institutsleiters

Die kommende Woche wird für mich auch sehr kurz: Mittwoch bin ich zu einer Veranstaltung der Universitätsleitung eingeladen. Ein Mal im Jahr lädt die Universität die neu eingestellten Mitarbeiter zu einer Kennenlern- und Informationsveranstaltung ein. Da sogar ein Mittagessen mit drin ist, kann ich mir das natürlich nicht entgehen lassen ;-)

Tanias Kollegen – keine Geologen, aber dennoch meist trinkfest

Tanias Kollegen – keine Geologen, aber dennoch meist trinkfest

Donnerstag Abend werde ich dann auch schon wieder nach Oslo fliegen. Ich habe für Freitag keinen preisgünstigen Flug mehr bekommen, da fliege ich eben mal einen Tag früher. Das ist auch wirklich ganz gut so, da ich so die Gelegenheit habe, am Freitag meine alten Kollegen in der Uni Oslo zu besuchen. Es wäre wirklich schade, wenn ich alle Kontakte zur Geologie in Oslo verlöre, und außerdem haben die dortigen Techniker vielleicht ein paar Tipps für die Probenpräparation, mit der ich mich immer noch herumquäle.

Tja, und was gibt es aus Oslo zu berichten? Der Terrassenzaun ist nun wirklich so weit fertig; alle Stützen und Latten sind dran, und Arnold wartet nun nur noch auf trockenes Wetter, damit er den Zaun fertig streichen kann. Die letzte im/am Haus noch fehlende Lampe — eine Außenleuchte — hat er gestern auch gekauft. Nun müssen die diversen Latüchten nur noch angebaut werden ... Im Moment befinden sich die meisten Lampen noch in ihren Originalkartons, und von der Decke baumeln Glühbirnen. Aber ich bin sicher, dass wir das auch irgendwann noch auf die Reihe kriegen!

Tarnold


Oslo, 3. August 2006

Über einen Monat lang musstet ihr ohne Infos aus dem Norden klarkommen, aber jetzt sind wir wieder da, zurück aus dem Urlaub und mit neuem Elan geht es ans Werk!

„Da hinten — Schottland!”

„Da hinten — Schottland!”

Was ist passiert? Anfang Juli habe ich unseren Terrassenzaun weitergebaut — der Rahmen steht nun und ist bereits (mit Tanias Hilfe) zweimal gestrichen worden. Nun müssen nur noch die Latten ran. Das hört sich nach nicht mehr so viel Arbeit an, aber es müssen dafür rund 75 lfd. Meter Holz verarbeitet werden. Die muss ich auch erst einmal ranschaffen!

Campingfreuden auf Hidra

Campingfreuden auf Hidra

In der ersten Juliwoche waren Tanias Eltern zu Besuch. Sie haben sich sozusagen unsere beiden Unterkünfte angesehen und waren daher zunächst ein paar Tage in Stavanger bei Tania und sind dann zusammen mit ihr nach Oslo gekommen. Nachdem Tanias Eltern abgereist waren, haben wir uns wie gesagt auf unseren halbfertigen Zaun gestürzt und ihn gestrichen; außerdem gab es im Haus auch ein paar Dinge zu bemalen.

Bilderbuchnorwegen: Kirkehamn auf Hidra

Bilderbuchnorwegen: Kirkehamn auf Hidra

Alsdann ging es ab in den wohlverdienten Urlaub. Zwar hätten wir die übrigen zwei Wochen gut im und am Haus verbringen können (mit Arbeit natürlich), aber man muss ja auch mal raus ... Unserere Reise führte uns zunächst nach Stavanger. Und da kann man machen was man will, so lange man sich an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, schafft man die Strecke (465 km) nicht unter sieben Stunden. Dafür wird man aber mit tollen Landschaftsanblicken und Aussichten entschädigt — es gibt dort viele schöne Gegenden!

... er fiel dann doch nicht :-)

... er fiel dann doch nicht :-)

Von Stavanger aus ging es entlang des Nordseeweges nach Süden bis nach Kristiansand, von dort aus durch das Setesdal wieder nach Norden und später entlang des Südrandes der Hardangervidda Richtung Westen zurück zum Ausgangspunkt. Die Tour — mit Zelt natürlich — hat rund eine Woche gedauert. Endlich konnten wir auch den berühmten Preikestol besteigen, zusammen mit rund 1673 anderen Besuchern übrigens. Die letzte Woche unseres Urlaubs verbrachten wir in Stavanger, mit kurzen Ausflügen in die Umgebung.

Kurz vorm Ziel: Preikestolen

Kurz vorm Ziel: Preikestolen

Was gibt es sonst noch Neues? Lang ersehnt sind vorgestern die noch fehlenden Küchenarbeitsplatten einer bekannten Möbelhauskette aus Schweden, deren Name mit den Initialen ihres Gründers Ingvar Kamprad beginnt, geliefert worden. Das ging ja sagenhaft flott — wir haben ja nur knapp fünf Monate darauf warten müssen! Inzwischen sind die Platten zurechtgesägt und eingebaut — mit anderen Worten: Ich habe jetzt einen richtigen Herd zur Verfügung (und nicht bloß eine einzelne Kochplatte). Muss mir gleich mal einen deftigen Eintopf machen!

Altstavanger

Altstavanger

Alle reden vom Wetter, wir tun es auch. Auch in Norwegen bricht der Sommer alle Rekorde. In Oslo war der diesjährige Juli der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, und auch in Stavanger, wo es ja doch öfter mal regnet, hatten wir relativ hohe Temperaturen und langanhaltend trockenes Wetter. In Ostnorwegen klagen die Bauern über die Trockenheit, die vermutlich die Ernte stark beeinträchtigen wird. Im Gudbrandsdal beginnen die Landwirte, ihre Tiere zu schlachten, weil sie nicht genug Futter für den Winter einfahren können. Aber wie heißt es doch gleich: Wat dem een sien Uhl is dem annern sien Nachtigal — die Landwirte im Westen des Landes freuen sich über eine Rekordkirsch- und -himbeerernte, doppelt soviel wie im letzten Jahr können die Pflücker pflücken. Ganz anders als den hitzegebeutelten Mitteleuropäern erging es den Bewohnern im Norden Norwegens: Deutlich kälter und nasser als normal war es dort; in Tromsø beispielsweise hat es im Juli an jedem Tag geregnet, und das bei Temperaturen um (zumeist) zehn Grad — das ist wohl auch keine Alternative, oder?

bei Tungenes fyr, nördlich von Stavanger

bei Tungenes fyr, nördlich von Stavanger

Norwegen boomt, und das ja nun schon seit längerer Zeit. Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter; von Juli 2005 bis Juli 2006 hat sie sich um 25 % verringert; die Quote beträgt jetzt nur noch 2,8 %. Inzwischen gibt es in vielen Branchen einen Engpass an Arbeitskräften. Die Anzahl offener Stellen lag im Juli 2006 um 45 % über der vom Juli 2005. Offensichtlich hat es sich rumgesprochen: Die Anzahl Deutscher mit festem Wohnsitz in Norwegen ist in den vergangenen fünf Jahren um 24 % gestiegen. Andere Zahlen belegen den gestiegenden Wohlstand in Norwegen: In den vergangenen vier Jahren hat sich das durchschnittliche Nettoeinkommen norwegischer Haushalte (nach Steuern, Abgaben und evtl. Zinsen für Wohneigentum) von 288.000 auf 365.000 Kronen erhöht — ein Zuwachs von mehr als 25 % also. Dass die Leute Kohle haben, kann man allerorten sehen — die Autos werden immer größer, und auch auf dem Wasser wird man überall von Motorbooten zugedröhnt. Viele Eigner solcher Boote scheinen aber mit ihren Gefährten überfordert zu sein — zur Zeit kann man eigentlich jede Woche über Havarien lesen, wo die Leute ihre millionenkronenteuren Plastikwannen auf irgendwelche Schären setzen. Viele haben von Seemannschaft keine Ahnung, was nicht verwundert, denn (bisher) benötigt man keinerlei Führerscheine auf See. Dabei gibt es hier doch so viele nette Segelreviere ...

Tarnold


Oslo, 29. Juni 2006

Na das nenn' ich großzügig: Rechtzeitig zur Urlaubszeit hat (der norwegische) Vater Staat glatt die Einfuhrquoten für Alkohol erhöht!!

Ich traute meinen trüben Augen kaum, als ich gestern die Zeitung las — Erhöhung der Alkoholeinfuhrquote, und das schon ab 1. Juli. Diese Neuigkeit wollen wir natürlich nicht für uns behalten. Also, ab Sonnabend gelten folgende Mengen für die zollfreie Einfuhr:

  • 1 l Spiritousen (22-60 vol. %) sowie 1,5 l an Getränken mit 2,5-22 vol. %, oder kein Schnaps und 3 l an Getränken mit 2,5-22 vol. %
  • 2 l Bier
  • hat man keine anderen alkoholhaltigen Getränke dabei, darf man nun 5 l Bier einführen.

Ich sehe jetzt schon, wie ihr euch die Augen reibt und euch fragt, was denn daran neu ist. Generös, wie sich der norwegische Staat gerade in Bezug auf Alkohol zeigt, hat man speziell die Menge zollfrei einführbaren Weines an die gängigen Flaschengrößen angepasst. Für gewöhnlich beinhaltet eine Flasche Wein 0,75 l; früher lag die Grenze für zollfrei einführbaren Wein bei 2 l, was bedeutet, dass man legal nur zwei Flaschen einführen durfte und dabei einen halben „Quotenliter” verschenkt hat. Jetzt kann man also vier Flaschen mitbringen. Beim Bier hat man dann auch voll zugelangt und den Satz von vier auf fünf Liter erhöht (sofern man nichts Anderes dabei hat). Tja, das sind frohe Neuigkeiten ...

Tarnold


Oslo, 27. Juni 2006

Fußball-WM in Deutschland — was bekommt man davon eigentlich in Norwegen mit, in einem Land also, dessen Mannschaft gar nicht mitspielen darf?

Stärken für das Spiel gegen Schweden

Stärken für das Spiel gegen Schweden

Um es vorweg zunehmen: Auch in Norwegen wird die Weltmeisterschaft eifrig verfolgt; alle Spiele werden live übertragen, entweder bei nrk oder TV 2. So können wir das Geschehen also bestens verfolgen, auch wenn das Hauptinteresse der Norweger den Engländern und Schweden gilt bzw. galt.

Schwedische Übermacht

Schwedische Übermacht

Aber der Reihe nach. Das Eröffnungsspiel schauten wir (ein paar Exildeutsche, zumeist Tanias Exkollegen) bei Christian, der zu einer zünftigen WM-Party einlud. Tania konnte leider nicht teilnehmen, da sie ja in Stavanger weilte, und ich kam erst zur zweiten Halbzeit hinzu, weil ich erst spät von einer Konferenz in Schweden zurückkehrte (Tania hatte mir aber freundlicherweise die ersten drei Tore „gesimst”). Wurde dann noch ein netter Abend mit einem standesgemäßen Auftakt (erinnert sich überhaupt noch jemand an das Spiel gegen Costa Rica?).

Deutscher Jubel

Deutscher Jubel

Die weiteren Spiele der deutschen Mannschaft sahen wir dann Open Air auf Großbildleinwand. Für Deutschland ja eine Selbstverständlichkeit, für Norwegen jedoch etwas vollkommen Unerwartetes: Die Kombination aus Sportereignis und Biertrinken! Unten an der Akershus-Festung gibt es ein abgezäuntes Areal, auf dem etliche Festzeltgarnituren, eine kleine Tribüne sowie ein Großbildschirm aufgestellt sind. Dazu darf man tatsächlich Bier und/oder Wein konsumieren, und an die Entsorgung wurde auch gedacht! Wir konnte unser Glück kaum fassen! Die Spiele der deutschen Mannschaft haben wir bisher dort verfolgt.

Deutsche Fans (langsam wird's kalt)

Deutsche Fans (langsam wird's kalt)

Schätzungsweise 1500 Besucher dürften dort Platz finden, und zumindest bei den Spielen gegen Polen und Schweden war der Laden voll. Beim Polen-Spiel war die Anzahl der Anhänger der deutschen sowie der polnischen Mannschaft ungefähr gleich groß, beim Spiel gegen Schweden jedoch standen rund 150 Deutsche einer gelbblauen Übermacht aus gefühlten 3780 Schweden gegenüber. Vor dem Spiel waren jene auch noch guter Dinge; den Rest könnt ihr euch denken ... Beim Schweden-Spiel konnte Tania auch endlich diesen Fußballbiergarten bewundern, denn sie war zu Besuch in der Hauptstadt.

Was gibt es sonst Neues? Wenn nicht gerade Deutschland spielt, bin ich dabei, einen neuen Zaun für unsere Terrasse zu bauen; die Pfeiler stehen schon. Leider ist das Wetter zur Zeit etwas instabil, so dass ich nur ein paar Nachmittage in der Woche daran arbeiten kann. Aber für die kommenden Tage ist Wetterbesserung angesagt. Ansonsten haben wir in zwei Wochen Urlaub. Ursprünglich hatten wir gedacht, auch mal wieder nach Deutschland zu kommen, um geliehenes Werkzeug zurückzubringen, aber daraus wird wohl nichts, weil wir das Werkzeug noch eine Weile brauchen werden — gibt eben noch einiges zu tun!

Tarnold


Stavanger, 14. Juni 2006

Das Neueste aus Oslo gibt es diesmal aus Stavanger: Endlich kann auch der Arnold wieder duschen!

Totalrenoviertes Bad mit Luxusdusche

Totalrenoviertes Bad mit Luxusdusche

Gerade bekam ich einige Bilder von Arnold zugeschickt — darauf war unser Bad zu sehen... inklusive einer Dusche!!! Ich konnte meinen Augen kaum trauen, und Arnold ist es nicht anders ergangen. Bei seinem Eintreffen nach einem besonders langen Arbeitstag fiel ihm die nagelneue Dusche ins Auge; sie wurde sofort durch ausgiebiges (kaltes) Duschen eingeweiht. Ob auch warmes Wasser aus der Brause sprudelt, vergaß er zu testen; das muss also noch verifiziert werden.

Man muss sich dabei in Erinnerung rufen, dass wir ja seit etwa 7,5 Wochen keine Dusche mehr im Haus hatten. Dieser Mangel wurde zunehmend unangenehmer, da inzwischen ja die Fahrrad-/Schwitzsaison begonnen hat und in Oslo äußerst sommerliche Temperaturen herrschen. Man kann sich ja immer irgendwie arrangieren (lange Jahre vorher hatte ich keinen Waschlappen mehr benutzen müssen...), aber irgendwann nervt es schon.

Aber nun ist ja alles wieder gut — nun ist das Projekt "Badrenovierung" nahezu abgeschlossen. Einige reklamierte Mängel wurden ausgebessert, auf einige müssen wir noch mal hinweisen, einige werden wir wohl einfach als „norwegische Eigenarten” akzeptieren. Insgesamt hat das Bad gewaltig gewonnen — sowohl optisch als auch von der Platzausbeute (und hoffentlich auch qualitativ).

Ich freue mich schon sehr darauf, die Dusche auch endlich persönlich einzuweihen zu können. Zur Mittsommernacht am 23. Juni werde ich endlich auch mal wieder nach Hause fliegen. Mal sehen, ob Arnold bis dahin noch ein bisschen zum Renovieren kommt. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm — im Juli haben wir Urlaub, da können wir dann zusammen etwas schaffen.

So, nun aber mal seelisch auf Fußball vorbereiten — Pro-h-ost!

Tarnold


Stavanger, 4. Juni 2006

In unserem neuen Haus in Oslo sind noch nicht alle Kartons geleert, da konnte Tania schon wieder anfangen zu packen. Seit dem 1. Juni arbeitet sie nun in Stavanger an der norwegischen Westküste.

Gut verpackt: Tanias Bürokrempel

Gut verpackt: Tanias Bürokrempel

Tanias Vertrag mit der Uni Oslo lief bekanntlich Anfang März aus, und seitdem zählte sie zu den wenigen Arbeitslosen im Lande. Im März hatte sie ein Vorstellungsgespräch an der Uni in Stavanger, und ein paar Wochen später — just nachdem das Jobangebot aus Stavanger vorlag — bekam sie noch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch in Edmonton/Kanada, wo sie „mal eben” für vier Tage hinjettete. Nicht nur die Reiserei war etwas stressig, sondern auch die Vorbereitung des rund einstündigen Vortrages, den Tania in Edmonton halten musste. Da die Antwort aus Kanada noch aussteht, hat Tania nun in Stavanger zugesagt.

Abschiedsgeschenk für die Westküste: Südwester für Stavanger

Abschiedsgeschenk für die Westküste: Südwester für Stavanger

Damit mussten erneut Umzugsvorbereitungen getroffen werden: Büro in Oslo leeren, Sachen zu Hause packen, Besorgungen machen, und nicht zuletzt eine Wohnung in Stavanger suchen. Letzteres war gar nicht mal so leicht — der Wohnungsmarkt in Stavanger scheint etwas angespannt zu sein; alle Wohnungen, die Tania sich über Anzeigen im Netz herausgesucht hatte, waren bereits vergeben. Mit etwas Glück — Tania ist nur ein paar Minuten nach der Veröffentlichung im Internet über die Annonce gestolpert — hat sie dann aber doch noch eine schnuckelige Dreizimmerwohnung zu einem günstigen Preis ergattern können. Das Beste daran: Der Breitbandzugang ist bereits im Mietpreis enthalten!

Hat alles gepasst: Vollgepacktes Wrack

Hat alles gepasst: Vollgepacktes Wrack

Das Ausräumen von Tanias Büro hat es richtig in sich gehabt — 17 große Kartons und ungezählte Kopierpapierkartons kamen am Ende zusammen — mehr als beim übrigen Umzugsgut ...

Am Tag vor Himmelfahrt hat Tania einen zünftigen Ausstand gegeben, u.a. mit einem Fass Selbstgebrauten. Trotz des etwas ungünstigen Zeitpunktes (viele ehemalige Kollegen hatten sich früh in das lange Wochenende verabschiedet) kamen doch rund 20 Personen zusammen, die sich über Bier, Wein und Snacks hermachten. Man muss dazusagen, dass so etwas wie Einstand und Ausstand in Norwegen nicht so gängig ist — Tania konnte somit ein letztes Mal einen bleibenden Eindruck hinterlassen (wir lassen andere darüber entscheiden, ob dieser positiv oder negativ ist :-))

Noch alles voller Winter: Am Fylkesvei 45

Noch alles voller Winter: Am Fylkesvei 45

Letzten Montag haben wir dann den ganzen Krempel von Oslo nach Stavanger gekarrt, mit einem Leihwagen von Rent-a-wreck, der günstigsten Wagenvermietung weit und breit (der Name ist Programm — nomen est omen). Für die rund 450 km benötigt man ca. 7-8 Stunden — es geht dabei über mehrere Passstraßen und durch sieben der insgesamt neunzehn norwegischen Provinzen. Die Landschaft ist reizvoll, aber eben auch nur langsam zu durchqueren.

Nachdem wir am Dienstag Tanias Büro in der Uni eingeräumt haben und noch ein paar Besorgungen gemacht haben (solange Tania ein Auto zur Verfügung hat ...), bin ich am Mittwoch zurück in die Hauptstadt gefahren.

Im Wohnzimmer: Tania vor ihrer Kommunikationszentrale

Im Wohnzimmer: Tania vor ihrer Kommunikationszentrale

Nun leben wir also zum ersten Mal getrennt, aber dank moderner Kommunikationsmittel (Stichwort: Videotelefonie für umsonst) kann man sich wenigstens regelmäßig sehen. Unser Aldi-Notebook muss nun ganz neue Aufgaben verrichten: Neben den „üblichen” Dingen, die man mit einem PC so anstellt, kommen nun noch die Funktionen Fernseher, Videorekorder, Radio und Telefon hinzu.

In der Küche: Fisch in der Pfanne

In der Küche: Fisch in der Pfanne

Zu Pfingsten bin ich wieder nach Stavanger gereist, dieses Mal mit dem Flieger, der für die Distanz nur eine knappe Stunde benötigt. Gestern haben wir uns in der Innenstadt ein wenig umgesehen. Zu unserem Erstaunen (und Entsetzen) haben wir feststellen müssen, dass das Bier hier noch teurer als in Oslo ist! Über 50 Kronen für 0,4 Liter ist schon echt happig, selbst für norwegische Verhältnisse!

So, und sonst? In unserem Haus in Oslo gibt es nicht viel Neues — wir warten immer noch auf die fehlenden Arbeitsplatten (kommen vielleicht in zwei Wochen), und unsere Dusche soll wohl am 13. Juni geliefert werden ...

Tarnold


Oslo, 4. Mai 2006

„Endlich Sommer!” möchte man fast ausrufen, angesichts der offiziell gemessenen 19,9 °C, die wir heute in Oslo hatten. Bis vorgestern hatten die Höchsttemperaturen nur selten die 12-Grad-Marke überschritten, hatte der Winter Oslo mit seinem langen Arm fest im Griff.

Kann sein, dass wir uns täuschen, aber irgendwie kommt es uns so vor, als wenn der Frühling in diesem Jahr besonders lange brauchte, sich endlich durchzusetzen. Entsprechend sieht es auch in der Natur aus: Frisches Grün? Allenfalls in der Gemüseabteilung im Supermarkt, aber nicht draußen. Günstig gelegene Rasenflächen sind zwar häufig schon üppig begünt, aber an Buschwerk und Baumzeugs kommen gerade zaghafte Knospen. Aber ich schätze, in drei Tagen sieht die Welt anders aus — das Wetter soll nämlich frühlingshaft bleiben, mit Sonnenschein und Temperaturen bis zu über mindestens 20 °C!

Heute sind wir zum ersten Mal in diesem Jahr wieder mit dem Rad zur Uni gefahren. Meistens hatten wir immer etwas Sperriges zu transportieren, so dass wir bisher immer mit dem Auto gefahren sind. Nicht selten führte unser Weg nach der Arbeit zur Mülldeponie, wo man uns inzwischen vermutlich gut kennt. Würde mich nicht wundern, wenn wir von denen irgendwann zum Grillen eingeladen werden ;-)

Unser gemütlicher Abort

Unser gemütlicher Abort

Der Weg zur Uni lässt sich gut bewältigen — es geht viel bergab, teilweise recht steil. Aber wo es ein Bergab gibt, kommt bekanntlich auch ein Bergauf: Nachmittags war es dann nicht mehr so das reine Vergnügen, zumal unsere Kondition nach rund einem halben Jahr Nichtstun (sporchtlich gesehen) noch nicht wieder die Beste ist.

Im Haus geht es jetzt auch voran: Seit vergangenem Dienstag wird unser Bad neu gemacht. Seitdem sind wir also ohne Dusche und können die Toilette auch nur provisorisch betreiben — ein Glück, dass wir die Küche soweit fertig haben, dass wir dort fließendes Wasser haben! Inzwischen sind die Wände befliest, in der kommenden Woche soll alles fertig sein. Die Küche ist im Großen und Ganzen fertig; es fehlen lediglich noch zwei der drei Arbeitsplatten, die aber vermutlich nächste Woche kommen. Daher können wir im Moment nichts kochen, dafür aber backen: Der Ofen läuft, aber das Kochfeld eben noch nicht wegen der fehlenden Arbeitsplatten. Zu Tanias großer Freude verfügen wir nun endlich auch über einen Geschirrspüler, den wir schon häufiger haben laufen lassen. Ansonsten fehlen in der Küche noch einige Leisten, und für Beleuchtung unter den Hängeschränken muss auch noch gesorgt werden. Abgesehen davon gibt es auch noch genügend Kartons, die noch auf das Auspacken warten ...

Tarnold


Oslo, 13. April 2006

Nun ist es sicher: Noch nicht richtig eingezogen, kann Tania schon wieder die Sachen packen. Sie wird definitiv in Stavanger eine Stelle annehmen.

Das hatten wir uns schon irgendwie ein wenig anders vorgestellt, aber wie hieß es schon bei Juliane Werding 1976: Erstens kommt es anders, als man meistens zweitens denkt. Vermutlich werden wir mit dem Renovieren unseres Hauses gerade fertig sein, wenn es in Stavanger weitergeht. Na ja, dann haben wir wenigstens Übung!

Stichwort Renovieren: Obwohl wir schon seit drei Wochen hier wohnen, sind die Arbeiten im Haus immer noch nicht abgeschlossen. Im Moment sind wir (in der Hauptsache) dabei, die Küche fertigzustellen. Wir sind da ja mal volles Risiko gegangen und haben die Möbel bei einer namhaften Möbelhauskette aus unserem östlichen Nachbarland erstanden. Inzwischen haben wir schon gewaltige Fortschritte gemacht — die Hängeschränke sind bereits montiert! Über Ostern werden wir dann auch „unten herum” alles klarmachen — zumindest so weit es geht, denn es fehlen uns noch zwei der drei Arbeitsplatten, die erst in ca. vier Wochen geliefert werden können.

Neuer „Mitbewohner” im Wohnzimmer: Billy

Neuer „Mitbewohner” im Wohnzimmer: Billy

Auch beim Badezimmer ist immer noch alles beim Alten. Wir haben aber immerhin die vage Zusage, dass es am Ende der Nachosterwoche losgehen soll. Aber so, wie wir norwegische Handwerker kennen, rechnen wir eher damit, dass sich der Start um ein bis zwei Wochen verzögern wird. Aber darauf kommt es dann auch nicht mehr an. Wir haben immerhin den Vorteil, einen Handwerker an der Angel zu haben, der mit uns kommuniziert. Bei unserem Auszug aus unserer alten Wohnung sprachen wir mit unseren Vermietern, die im Sommer bauen wollen; auch die haben Schwierigkeiten, einen Handwerker dazu zu bewegen, ein Angebot abzugeben.

Ansonsten warten immer noch viele Kartons darauf, ausgepackt zu werden. Das ist nicht ganz einfach, weil viele Dinge neue Aufbewahrungsorte bekommen werden, daher zieht sich dieses Thema auch ganz schön.

Ihr seht also, es gibt nichts weltbewegend Neues zur Zeit; wir haben noch viel zu tun — deswegen sind die Updateintervalle von ZBiO zur Zeit etwas länger ...

Tarnold


Oslo, 17. März 2006

So, der Countdown läuft nun für uns: An diesem Wochenende werden wir die letzten noch anstehenden Renovierungsarbeiten in unserem neuen Haus abschließen, denn in einer Woche steht der Umzug an.

Skandinavische Holzhäuser haben es in sich, vor allem eines: Leisten, Leisten, Leisten! Klar, fast jede Ecke, die die Wände so haben, jedes Fenster und jede Tür muss mit Leisten abgedeckt oder umrahmt werden, gern auch mal mit mehr als einer. Das führt dann dazu, dass allein aus Wohnzimmer und Küche über fünfzig solcher Holzapplikationen geschliffen, grundiert, lackiert, noch einmal geschliffen und abermals lackiert werden müssen. Da unsere Vorgänger die Leisten aus der Küche in einem freundlichen NATO-Grün angemalt hatten, steht für einen Teil der Leisten vielleicht noch ein dritter Schleif- und Lackvorgang bevor.

Noch ein kleines bisschen unordentlich vielleicht: Unsere Küche

Noch ein kleines bisschen unordentlich vielleicht: Unsere Küche

Auch das Schlafzimmer ist fast fertig. Hier waren zwar nur rund 40 lfd. Meter an Leisten zu belacken (bei 10 m2 Grundfläche!!), dafür musste aber der fest eingebaute Kleiderschrank komplett von innen und außen lackiert werden — auch das natürlich mehrfach.

Aber nun kommen wir ja langsam zum Ende. Wohn- und Schlafzimmer werden an diesem Wochenende fertig, so dass wir dort mit dem Einräumen beginnen können. Auch in der Küche geht es voran: Mittwoch wurde die IKEA-Küche angeliefert. Zu unserer Überraschung wurden die Pakete sogar ins Haus geliefert — keine Selbstverständlichkeit! Wir sahen uns schon mit Herd und Spülmaschine auf dem Rücken über die buckelige, festgetrampelte, tagsüber angetaute und nachts neu gefrorene Schneedecke von der Straße zu unserem Haus knechten (nein, Schnee wird hier nicht gefegt ...). Heute haben wir jedenfalls einen wichtigen Baustein unserer Küche in Betrieb genommen, den Kühlschrank. Das hätten wir also auch erledigt!

Erstbeschickung: Mineralwasser, B'alkfrei und Hansaletten

Erstbeschickung: Mineralwasser, B'alkfrei und Hansaletten

Und auch beim Bad, unserem „Sorgenkind”, geht es voran. Dienstag letzter Woche hatten wir einen netten Klempner aus Drammen zur befaring da, und wir mussten auch nur einmal das Angebot anmahnen. Gestern Abend wurde es uns zugeschickt, ab rund 110.000 Kronen sind wir dabei. Ein paar Details müssen wir zwar noch klären, aber wir hoffen, dass wir die Lieferzeit auf vier Wochen drücken können, mal sehen.

So, seit einer Woche habe ich wieder so einen arbeitslosen Pflegefall durchzufüttern — mit anderen Worten: Tanias Vertrag an der Uni Oslo ist ausgelaufen. Aber aber, nicht gleich verzweifeln: Es ist nicht nur Licht am Ende des Horizontes zu sehen, nein — es zeigt sich gar ein Silberstreif am Tunnel! Gestern war Tania zum Vorstellungsgespräch in Stavanger, sozusagen bei der Konkurrenz, und die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich daraus etwas entwickelt, was zwei Jahre andauern könnte. Montag wissen wir mehr ...

Tarnold


Oslo, 22. Februar 2006

Sorry, liebe Leser von ZBiO, dass wir im Moment nur so selten von uns hören lassen. Wir ihr verstehen werdet, hängt es mit den Renovierungsarbeiten in unserem Haus zusammen.

Strecken für das Streichen der Decke

Strecken für das Streichen der Decke

Zur Zeit sieht unser Alltag so aus: Früh morgens aufstehen und zur Arbeit, nachmittags zum Haus und renovieren bis abends um halb zehn. Danach noch ein Bierchen trinken, E-Mails checken und ab ins Bett. Das geht jetzt schon fast einen Monat so, da bleibt für andere Hobbys keine Zeit. In dieser Woche haben wir zwar Urlaub, aber das ändert nur unwesentlich viel an unserem Tagesablauf. Wir sind jetzt natürlich den ganzen Tag im Haus. Zur Zeit werden wir tatkräftig von meinen Eltern unterstützt, die mit einem Auto und Anhänger voller Werkzeug und Baumaterialien aus Bremen angereist sind.

So wie es aussieht, werden wir am Ende dieser Woche aus dem Gröbsten raus sein, zumindest soweit es um die Dinge geht, die wir selbst erledigen können. Laminat ist verlegt, Wände gestrichen, Holz lackiert. Was uns nach wie vor fehlt, sind Küche und Bad, die erneuert werden müssen. Am meisten Sorgen macht uns dabei das Bad. Als Deutscher macht man sich nur schwer Vorstellungen darüber, wie schwierig es ist, einen Handwerker zu bekommen. Der erste rørlegger, den wir kontaktiert hatten, sprach von einer Lieferzeit von mindestens fünf Monaten — so etwas habe ich bisher nur von der DDR gehört ... Den zweiten Klempner konnten wir trotz Beschwerde bei einer Angestellten bisher nicht dazu bringen, uns wegen eines Begehungstermins anzurufen. Der dritte Klempner (ein polnischer Handwerker) war zwar bei uns, hat uns aber — obwohl angekündigt — kein Angebot geschickt. Langsam werden wir nervös, denn in einem Monat müssen wir einziehen!

Tarnold


Oslo, 27. Januar 2006

Auha — ganz schön viele Veränderungen auf einmal! Erst kaufen se sich ein Haus, und dann nehmen sie auch noch am Skikurs teil!

Skihase Tania

Skihase Tania

Nachdem mir Kumpel Oliver schon im letzten Jahr zum Geburtstag ein Set Skiwachs geschenkt hatte, standen wir natürlich ganz schön unter Zugzwang. Zum Glück kam uns im vergangenen Winter das feuchtwarme Wetter dazwischen, das uns vom Skilaufenlernen abhielt. Aber in diesem Winter konnte ich den Anblick des noch jungfräulichen Skiwachspacks nicht länger ertragen und habe uns kurzerhand blindlings schnurstracks zum Skikurs angemeldet. Wir reden hier von Langlauf, wohlgemerkt. Also geruhsam durch die Natur streifen, und nicht etwa abgeholzte Hänge hinabschießen!

Am letzten Sonnabend war es dann soweit — pünktlich zum Skikurs (oben am Fernsehturm) hat es denn auch rund einen halben Meter Neuschnee der Marke ultrafeinpulvrig gegeben — ideale Verhältnisse also. Die Teilnehmeranzahl ist angenehm überschaubar, wir sind zu fünft in unserem Kurs. Das verwundert nicht weiter, da wir an dem norwegischsprachigen Kurs teilnehmen; es gibt ja kaum Norweger, die nicht Ski laufen können. Der englischsprachige Kurs ist wesentlich voller. Nun denn, für den Anfang haben wir uns gut geschlagen, denke ich, ab und an wurden auch wir von unserer Skilehrerin gelobt ;-)

Und dann noch so'n Knaller

Einfahrt des MX3000 in Hellerud

Einfahrt des MX3000 in Hellerud

Vorgestern fand sie statt, die Publikumsjungfernfahrt des Prototyps der neuen T-bane-Waggons, im Fachjargon MX3000 genannt. Wir sind extra eine Stunde eher aufgestanden (echt mit ohne Scheiß!), um bei diesem Ereignis dabei zu sein und um Euch, den Lesern dieser Seite, daran teilhaben zu lassen!

Der MX3000 in Blindern

Der MX3000 in Blindern

Seit zwei Tagen verkehren zwei Züge à 3 Waggons (übrigens D-Züge) im normalen Publikumsverkehr, um sie vor der Serienfertigung genau zu testen. Wenn alles nach Plan verläuft, werden die ersten Züge aus der Serienfertigung Anfang 2007 im Netz verkehren. Weiter Fotos der neuen Waggons gibt es auf den Seiten der Osloer T-bane zu sehen (hier und hier), obgleich sie nicht so beeindruckend sind wie die Zeitdokumente auf dieser Seite :-)

Jetzt geht's loo-hos!

Nein, ich meine jetzt nicht die Rückrunde der Bundeslige. Ruhige Wochenenden adé — ab morgen wird renoviert! Wir waren heute schon mal kräftig einkaufen — Farbe, Pinsel & Co. Morgen Vormittag haben wir Skikurs, danach geht's zu unserem Neuerwerb. Endlich können wir unser Haus mal bei Tageslicht sehen! Bin auch schon recht gespannt auf das, was unter der 30 cm mächtigen Schneeschicht noch zum Vorschein kommt (draußen, meine ich).

Tarnold


Oslo, 15. Januar 2006

Geruhsam ging das Jahr 2005 für uns zu Ende, aber dafür fing 2006 auch gleich besonders aufregend an.

Immer mehr passen wir uns der norwegischen Lebensweise an — spätestens seit unserem Skikauf unterscheiden wir uns ja nicht mehr allzu sehr von den Norwegern. Aber ein Detail fehlte bisher zur endgültigen Anpassung ... Dabei kann es sich natürlich nur um Eines handeln: Richtig — ein echtes skandinavisches Holzhaus. Nun, da haben wir inzwischen Abhilfe geschaffen — seit letzter Woche sind wir Hausbesitzer (zumindest zu einem kleinen Teil; der Rest gehört der Bank).

Tarnolds neues Haus in Veitvet

Tarnolds neues Haus in Veitvet

Seit Dezember haben wir diverse Wohnungen und Häuser in Oslo besichtigt, und es wurde uns ganz schnell klar, dass ein Haus am ehesten zu uns passt. Seit unserer Kindheit haben wir nicht mehr in Wohnblöcken gewohnt und wollen das eigentlich auch gar nicht mehr. Außerdem müssen wir ja auch irgendwo unsere Fahrräder unterbringen; das überlange Tandem kann man unmöglich in einen Fahrradkeller schaffen.

In unserer Preisklasse gibt es allerdings nur wenige Häuser — wir haben aber dennoch eines gefunden. Zwar ist es nicht gerade eine architektonische Schönheit, aber es hat eine große Terrasse und ist mit der T-bane noch gut erreichbar. Leider sind noch umfangreiche Renovierungsmaßnahmen nötig. Als erstes wollen wir Bad und Küche ersetzen. Ansonsten muss alles tapeziert und gestrichen werden, und in 2 Etagen muss noch Laminat verlegt werden. Wir werden also wohl im Sommer nicht nur bitterarm, sondern auch vollkommen erledigt sein. Aber wir wissen ja, wofür wir uns so anstrengen — es ist UNSER HAUS und wir freuen uns sehr darüber.

Ihr könnt euch gerne die Anzeige ansehen: http://www.finn.no/finn/realestate/object?finnkode=6784824

Leider ist das Haus sehr klein, und es hat auch nicht zu einem Gästezimmer gereicht. Also, Besuch wird weiterhin irgendwo provisorisch auf dem Fußboden hausen müssen. Aber das seid ihr ja gewohnt, ikke sant?!

Tarnold